Lättloch

Das Lättloch braucht Lätt

09.11.2021

Das Egolzwiler Naturschutzgebiet «Lättloch» im Erstklasswald wird vom NAVO Wauwil-Egolzwil gepflegt – und braucht nun Lätt! Die vielen Tümpel und Teiche, welche die offene Waldlichtung prägen, sind mehrheitlich trocken. Franz-Xaver Kaufmann, mit dessen Fachwissen das Lättloch seit Jahren gepflegt wird, erklärt die Gründe dafür und was nun zu tun ist.

Franz-Xaver Kaufmann, was ist mit all den Teichen und Tümpeln passiert, die so typisch fürs Lättloch sind?
Anlässlich der Aufwertungsmassnahmen im Jahr 1997 wurden mehrere Tümpel ausgehoben, wobei diese damals nicht abgedichtet wurden. In der Folge versickerte das Regenwasser jeweils relativ rasch, so dass später insgesamt fünf Tümpel mittels von Bentonitflies (2 Gewebelagen gefüllt mit einer Tonschicht) abgedichtet wurden. In den vergangenen Jahren sind die Tümpel zunehmend verbuscht, so dass vermutlich die Wurzeln der Pflanzen durch das Flies gedrungen sind.  

Lättloch

Wieso kann man denn diese ausgetrockneten Tümpel nicht einfach so belassen?
Die Tümpel sind die Kinderstube von Amphibien wie Fröschen, Kröten und Molchen, aber auch von Libellen und vielen weiteren Arten. Deshalb ist es wichtig, dass die Teiche zur Laichzeit genügend Wasser haben. Es ist aber nicht nötig, dass alle Teiche immer Wasser haben, da die Lebensraumansprüche der Arten sehr verschieden sind.
Was muss denn unternommen werden, damit die Teiche wieder Teiche sind und nicht einfach nur trockene Senken?
Um einen Teil der Teiche nachhaltig zu sanieren, werden sie diesen Spätherbst mit einer 30 – 50 cm mächtigen Lehmschicht (Volksmund: Lätt) abgedichtet. Zuvor wird aber die vorhandene Krautschicht in den Tümpeln abgeschürft.

Lättloch

Wer übernimmt die Kosten dieser Teichsanierung?
Der Lehm wurde von einer Baustelle in Ruswil gratis angeliefert (statt entsorgt) und die Kosten für den Einbau werden vom Bund und vom Kanton übernommen (Dienststelle lawa, Förderung der Waldbiodiversität).

Schnittguthaufen

Wenn wir schon bei Arbeiten im Lättloch sind, wie und warum ist der NAVO Wauwil-Egolzwil aktiv hier?
Im Rahmen der Zonenplanrevision 1993 hatte die Gemeinde das Lättloch als Naturschutzzone ausgewiesen und mit Hans Erni sel. im Jahr 1994 einen Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen. Auf Initiative des NAVO Wauwil-Egolzwil ist dann das Lättloch ökologisch aufgewertet und in den heutigen Zustand versetzt worden. Seither betreut der NAVO im Auftrag der Gemeinde Egolzwil das Lättloch und organisiert die nötigen Pflegeeinsätze. Die Arbeiten werden mehrheitlich von freiwilligen Helfern des NAVO und der Jagdgesellschaft Santenberg ausgeführt.

Lättloch

Herzlichen Dank, Franz-Xaver Kaufmann, für deine Ausführungen.


Wenn Sie ebenfalls beim Lättloch oder bei anderen Arbeiten für den Naturschutz mitwirken möchten, so kontaktieren Sie uns doch unter info@navowauwilegolzwil.ch